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Fachbegriffe aus der Magnettechnik

Hartferrit-Magnete:

Hartferrit-Magnete sind hart, spröde und sehr empfindlich gegen Schlag- sowie Biegebelastungen. Aufgrund der keramischen Eigenschaften sind sie unempfindlich gegenüber den meisten Umgebungseinflüssen, oxydieren nicht und sind gegen viele Chemikalien beständig. Die Einsatztemperaturen reichen von –40°C bis zu +250°C. Die Koerzitivfeldstärke ist im Verhältnis zur Remanenz hoch, weshalb Hartferrit-Magnete eine große Magnetpolfläche benötigen. Die Rohstoffe stehen in großen Mengen zur Verfügung. Der Magnetwerkstoff ist daher preisgünstig und weltweit sehr verbreitet. Die Hauptanwendungsgebiete liegen in den Bereichen der Sensorik, in Gleichstrommotoren, Lautsprechern, Magnetabscheidern sowie in Magnetverschlüssen und in der Meßtechnik.

Aluminium-Nickel-Cobalt-Magnete:

AlNiCo-Magnete verfügen nur über eine geringe Koerzitivfeldstärke bei einer gleichzeitig hohen Remanenz, was zu einer hohen Empfindlichkeit gegenüber entmagnetisierenden Feldern führt. Um eine halbwegs gute Entmagnetisierungsbeständigkeit zu erreichen, sollten diese Magnete eine große Länge in Magnetisierungsrichtung (also Stabform) haben. Das optimale Verhältnis von Länge zu Durchmesser beträgt 4:1, bei kleineren Längen wird der Magnet instabil. AlNiCo-Magnete haben die beste Temperaturstabilität aller Werkstoffe und werden dort eingesetzt, wo bei großen Temperaturschwankungen von –270°C bis zu +500°C ein konstantes Magnetfeld benötigt wird. Durch die Legierung ergibt sich eine extrem hohe Korrosionsfestigkeit und eine große Beständigkeit gegenüber den meisten Säuren. Die Hauptanwendungsgebiete sind FI- und Reed-Schalter, Relais, Motoren sowie elektrische Zähler.

Samarium-Cobalt-Magnete:

SmCo-Magnete gehören zu der Gruppe der Seltenen-Erden und zählen somit zu den Hochenergiemagneten. Die Rohstoffe sind teuer, bieten jedoch eine hohe Energiedichte bei gleichzeitig sehr hoher Koerzitivfeldstärke. Dies ermöglicht die Miniaturisierung der Bauform von Magnetsystemen sowie den Einsatz bei hohen Anwendungstemperaturen von bis zu +300°C und in starken magnetischen Gegenfeldern. SmCo-Magnete sind sehr hart, spröde und nicht beständig gegen anorganische Säuren und Laugen. Hauptsächliche Anwendungsbereiche sind Servo- und Schrittmotoren, Mikrofone, magnetische Kupplungen sowie Relais und Schalter.

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Neodym-Eisen-Bor-Magnete:

NdFeB-Magnete gehören ebenfalls zu der Gruppe der Seltenen-Erden und somit auch zu den Hochenergiemagneten. Die Verfügbarkeit der Ausgangsrohstoffe ist relativ gut und das Magnetprodukt daher preisgünstiger als im SmCo-Bereich. NdFeB-Magnete sind sehr hart, aber weniger spröde als SmCo-Magnete. NdFeB-Magnete bieten die z.Zt. höchstmögliche Energiedichte bei gleichzeitig ca. 10% niedrigerem spezifischem Gewicht gegenüber SmCo-Magneten und sind daher für extreme Miniaturisierung von Magnetsystemen geeignet. Der Temperatureinsatzbereich ist auf ca. +180°C begrenzt. Aufgrund der hohen Korrosionsanfälligkeit sollten die Magnete mit einem Oberflächenschutz versehen werden. Einsatzbereiche sind z.B. die Computer-, Medizin- und Automobiltechnik, Haftmagnetsysteme, Servomotoren und Magnetkupplungen.

Kunststoffgebundene-Magnete:

Kunststoffgebundene-Magnete sind heute weit verbreitet und werden in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Zu ihrer Herstellung werden die verschiedenen Magnetwerkstoffe pulverisiert und mit geeigneten Kunststoffen meist im Spritzguß weiterverarbeitet. Durch den Kunststoffanteil ist die Magnetkraft zwar geringer als bei nicht kunststoffgebundenen Magneten, dafür sind sie aber weitestgehend korrosionsbeständig. Durch die guten mechanischen Bearbeitungsmöglichkeiten sind der Formgebung fast keine Grenzen gesetzt. Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich z.B. in Elektromotoren und Sensoren, als Flügelräder in Durchflußmeßgeräten oder für Planungs- und Organisationstafeln. Durch Zusatz von Gummianteilen ergibt sich ein flexibles Magnetmaterial, aus dem sich Magnetfolien und Magnetbänder z.B. für Regalbeschriftungen, Türabschlüsse oder Werbeträger herstellen lassen.